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Promotionsprogramm Klinische Pharmazie

Das Promotionsprogramm Klinische Pharmazie am Klinikum der Universität München existiert seit dem 1. September 2013. Es ist vom GraduateCenterLMU als strukturiertes Promotionsprogramm anerkannt und Teil der Munich Medical Research School.

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Die Stiftung Patient & Klinische Pharmazie fördert die Rahmenbedingungen, Forschungsprojekte, Reisestipendien, Workshops, Kongressteilnahmen und die jährlich stattfindenden Symposien.

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Weitere Details finden sie hier.

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Geförderte Promotionen sind/waren unter anderem:

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Abgeschlossen:

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Auswirkungen einer intersektoralen pharmakotherapeutischen Betreuung durch Apotheker auf die Symptomlast von Palliativpatienten

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ADKA Promotionspreis 2019
Nachwuchsförderpreis Aktionsbündnis Patientensicherheit 2021

 

  • Dr. Dominik Bauer, Apotheker, Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin des LMU Klinikums, München

  • Dr. Constanze Rémi, pharmazeutische Betreuerin, Apothekerin,
    Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin des LMU Klinikums, München

  • Prof. Dr. Claudia Bausewein PhD MSc, Direktorin,
    Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin des LMU Klinikums, München

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Schwerstkranke Patienten leiden oftmals unter einer Vielzahl von belastenden Symptomen. Der Einsatz symptomlindernder Arzneimittel z.B. bei Schmerzen oder Atemnot ist hierbei besonders anspruchsvoll und benötigt pharmazeutische Expertise. Mit wachsender Anzahl verordneter Medikamente steigt auch das Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen und kann den Patienten zusätzlich belasten. Um den Nutzen des Apothekers als Arzneimittelexperten auf die Symptomlast der Patienten zu erfassen, wurde ein pharmazeutischer Interventionspfad auf einer Palliativstation implementiert. Ein Apotheker überprüfte - als Mitglied des multiprofessionellem Palliativteams - die Arzneimitteltherapie auf arzneimittelbezogene Probleme (ABP) und gab Empfehlungen zur Anpassung der Medikation. Im Studienzeitraum wurden 41 Patienten (medianes Alter 68 Jahre (39-91), Prävalenz bösartige Neubildungen n=38) konsekutiv in die Studie eingeschlossen. 207 ABP (Median 5 pro Patient) wurden durch den Apotheker erfasst. Die pharmazeutischen Empfehlungen zielten insbesondere auf die Verbesserung der Arzneimittelwirkungen ab und wurden von den behandelnden Ärzten zu 88% umgesetzt. Hauptursachen für ABP stellten die Arzneimittelauswahl und die gewählten Dosierungen dar. Bei 141/207 ABP kam es zur Anpassung der Arzneimitteltherapie. Die Symptomlast der Patienten verbesserte sich während des stationären Aufenthalts signifikant (p=0.003) und blieb während der Nachbetreuung stabil (p=0.940). Somit konnte erstmals in Deutschland der Stellenwert des Apothekers bei der Vermeidung und Lösung von ABP bei Palliativpatienten aufgezeigt werden. Der entwickelte pharmazeutische Interventionspfad erwies sich als zielführend und praktikabel und kann als best practice im Bereich der Krankenhauspharmazie für eine umfassende Integration von Apothekern in den Stationsalltag und die palliativmedizinische Versorgung dienen.

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Warum ist dieses Projekt für eine sichere Arzneimitteltherapie für die Patienten von Bedeutung?

Durch pharmazeutische Expertise kann die Arzneimitteltherapie für Palliativpatienten maßgeschneidert und optimiert werden. Dies stärkt durch eine Reduktion von Arzneimittelrisiken eine nachhaltige Symptomlinderung.

Laufend:

Erhöhung der Arzneimitteltherapiesicherheit an der Schnittstelle ambulant-stationär: Identifikation und Charakterisierung eingeschränkter Leberfunktion als Risikofaktor für stationär aufgenommene chirurgische Patienten

 

Eine eingeschränkte Leberfunktion kann zu einer veränderten Verteilung, Verstoffwechslung und Wirkung von Arzneistoffen führen. Sowohl die Auswahl der Arzneistoffe als auch die Dosierung müssen häufig angepasst werden.  Um eine sichere Arzneimitteltherapie im Krankenhaus gewährleisten zu können, ist daher ein Screening auf eine eingeschränkte Leberfunktion bei Aufnahme stationär behandelter Patienten wichtig.  
Da bisher kein passendes Screening-Instrument verfügbar ist, soll in diesem Projekt der bereits in anderen Bereichen der Hepatologie etablierte MELD-Score als Screening-Tool auf eingeschränkte Leberfunktion im klinischen Alltag getestet und evaluiert werden. Bei PatientInnen, für die mithilfe des MELD-Scores eine eingeschränkte Leberfunktion vermutet wird, soll eine Prüfung der Arzneimitteltherapie auf notwendige Anpassungen erfolgen und den Stationsärzten entsprechende Hinweise kommuniziert werden.

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Warum ist dieses Projekt für eine sichere Arzneimitteltherapie für die Patienten von Bedeutung?

Die Etablierung eines Screening-Tools auf eingeschränkte Leberfunktion ermöglicht eine schnelle Identifikation von leberkranken Patienten bei stationärer Aufnahme. Ein patientenindividueller Vorschlag zur Anpassung der Arzneimitteltherapie kann unmittelbar im Anschluss durch den Apotheker erfolgen und so die Arzneimitteltherapiesicherheit erhöhen.

MIPA (Münchner Interprofessionelle Ausbildungsstation) – Einbindung von Apothekern und Analyse sowie Förderung (klinischer) Kompetenzen (ApoKomp)

 

Studien haben gezeigt, dass interprofessionelle Zusammenarbeit die Gesundheitssysteme stärkt und zu besseren Gesundheitsergebnissen für Patienten führt. Um den Grundstein für die spätere gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gesundheitsberufen wie Arzt, Apotheker und Pflege zu legen, sollten erste Erfahrung in interprofessioneller Zusammenarbeit bereits in der Ausbildung gelegt werden.  Eine Möglichkeit bieten interprofessionelle Ausbildungsstation an Kliniken.

Am LMU Klinikum wurde Ende 2020 eine solche Station ins Leben gerufen, die MIPA – Müchner Interprofessionelle Ausbildungsstation. Für 5 Wochen dürfen zwei Medizinstudierende, eine/einen Pharmazeut*in im Praktikum (PhiP) und vier Krankenpflegerschüler*innen sechs Patienten betreuen. Die Teilnehmer der MIPA kümmern sich gemeinsam um die Patienten und zwar jeweils in 2 Gruppen á 3 Patienten. Gemeinsam wird besprochen, welche Diagnostik und Behandlung notwendig ist, wer entlassen werden kann, wer für was zuständig ist. Die Teilnehmer der MIPA sollen dabei Einblicke in die Aufgaben und Verantwortlichkeiten ihres eigenen sowie der anderen Berufe erhalten und das Zusammenarbeiten üben. Zur Seite stehen ihnen dabei berufsspezifische Lernbegleiter aus Medizin, Pharmazie und Pflege, die die Arbeit der Teilnehmer begleiten und bei eventuellen Fehlern eingreifen können. Zum ersten Mal in Europa werden in München auch PhiP in eine interprofessionelle Ausbildungsstation integriert.

Die Ausbildung auf der MIPA soll kommunikativen Fähigkeiten, das Erkennen von Patientenbedürfnissen sowie das Verständnis und die Stärkung ihrer individuellen beruflichen Rollen der Teilnehmer fördern. Das Ziel von ApoKomp ist es, den Lernfortschritt in den uni- als auch interprofessionellen Kompetenzen der Pharmaziestudierenden auf den MIPAs zu beurteilen.

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MIPA

Warum ist dieses Projekt für eine sichere Arzneimitteltherapie für die Patienten von Bedeutung?

Die Teilnehmer der MIPA erarbeiten gemeinsam die Standards für die Arzneimittelversorgung und lernen, die spezifischen Kenntnisse und Erfahrungen der einzelnen Berufe gerade im Bereich der Arzneimittelversorgung zu nutzen.

Ausbau und Weiterentwicklung eines ABS (antibiotic-stewardship)-Programms in einer Universitätskinderklinik

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  • Elena Jaszkowski, Krankenhausapotheke des LMU Klinikums, München und Abteilung für pädiatrische Infektiologie, Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital, LMU Klinikum, München

  • Prof. Dr. Johannes Hübner, Abteilung für pädiatrische Infektiologie, Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital, LMU Klinikum, München

  • Dr. Alenka Pecar, Abteilung für pädiatrische Infektiologie, Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital, LMU Klinikum, München

 

Unangemessener Antibiotikaeinsatz kann zu Resistenzentwicklung von Bakterien führen. Antibiotic Stewardship Programme zielen darauf ab, Antibiotika sinnvoll und verantwortungsvoll einzusetzen, um dies zu verhindern und die Qualität der Antibiotika-Verordnungen im Hinblick auf Auswahl des Antibiotikums, Dosierung, Applikation und Therapiedauer zu optimieren. Insbesondere bei Kindern gehören Antibiotika zu den am häufigsten verordneten Arzneimitteln. Daher ist es vor allem in der Pädiatrie wichtig, als Kernbestandteil eines ABS-Programms Antibiotikaverbräuche zu messen und zu analysieren sowie Antibiotikatherapien zu optimieren. In diesem Projekt werden Antibiotikaverbräuche auf verschiedenen Stationen in der Kinderklinik analysiert und mehrere Methoden zur Messung des Antibiotikaverbrauches miteinander verglichen, um die bestmöglichen Messgrößen bei Kindern zu identifizieren. Da Antibiotikaresistenzen ein globales Gesundheitsproblem darstellen, werden die Antibiotika-Verschreibungen und Resistenzmuster der Intensivstationen der deutschen Kinderklinik zusätzlich mit denen brasilianischer Kinderkliniken verglichen. Außerdem wird ein Therapeutisches Drug Monitoring (Messung und Interpretation von Medikamentenspiegeln im Blut) für das Breitspektrum-Antibiotikum Meropenem eingeführt mit dem Ziel durch patientenindividuelle Dosis-Anpassungen die Antibiotikatherapie bei kritisch kranken Kindern zu verbessern.

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Warum ist dieses Projekt für eine sichere Arzneimitteltherapie für die Patienten von Bedeutung?

Antibiotika sind Arzneimittel, die für Patienten mit schweren Infektionen lebensrettend sein können. Um ihre Wirksamkeit sicherzustellen, ist es sehr wichtig verantwortungsvoll mit ihnen umzugehen und eine Resistenzbildung zu vermeiden.

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